Mehr zu "Gruppenarbeit"

Mit Hilfe von anfangs meist kleinen und sanften Bewegungen wird zunächst vorwiegend am bewussten Wahrnehmen (konkretem Spüren) dieser Bewegungen und ihrer Auswirkungen im ganzen Körper gearbeitet. Diese dann immer besser geschulte Aufmerksamkeit für "kleine Unterschiede" ermöglicht zunehmend das klare Erspüren von unbewusster Anstrengung und Bewegungseinschränkung.

Mit speziellen verbalen Hinweisen und Hilfen , oft auch etwas paradoxer Art ("Macht die Bewegung zum Vergleich einmal schlecht, falsch, etwas anstrengend...") versucht der Lehrer die Aufmerksamkeit der Schüler und damit deren Lernprozesse in  optimaler Weise zu unterstützen.

Es gibt jedoch keine direkten Anweisungen oder Korrekturen.

Der Übende bleibt immer in seiner eigenen Verantwortung.

Siehe: Beispielhafte Sequenz aus einer Feldenkraisstunde

Wenn es nun durch praktische Anwendung einer Reihe von Prinzipien der Methode zu Erfahrung neuer Bewegungsmöglichkeiten z.B. des Schulterblatts gegenüber dem Rumpf kommt, kann diese Erfahrung dann in die Ausgangsbewegung integriert werden. Das heißt "der Körper" bzw. der/die so Übende hat gelernt das es eine Reihe von sehr unterschiedlichen Bewegungsabläufen bei so einer einfachen Bewegung gibt. Diese fühlen sich unterschiedlich "leicht" an. Es entsteht Wahlmöglichkeit. Es entsteht Bewusstheit der Eigenverantwortlichkeit für die Bewegungsabläufe. Es entsteht die konkrete Erfahrung, dass Gewohnheiten - so sinnvoll und wichtig sie auch sein mögen - für den aktuellen Augenblick oft nicht "die Ideallösung" bereithalten können.

Und aus der Erfahrung "ich kann den Arm auch leichter heben" entsteht Bewusstheit über die oft einschränkende und begrenzende Eigenschaft von Gewohnheiten an sich und Motivation zur Bewegung aus möglichst großer Bewusstheit heraus. So entstehen auf natürliche Weise effektivere Bewegungen und Verhaltensweisen.

Somit dient die Arbeit nicht nur zur Vermeidung von - weil nicht optimal an die Körperstruktur und die physikalisch wirkenden Kräfte angepassten - anstrengenden, ungesunden und oft schmerzhaften Bewegungsabläufen und Körperhaltungen sondern auch zur unmittelbaren körperlichen Erfahrung dessen was "Bewusstheit" genannt wird.

Moshe Feldenkrais hat diese Arbeit auch sicher nicht zufällig "Bewusstheit durch Bewegung" genannt - und nicht etwa "Beweglichkeit durch Bewusstheit", wie es eigentlich oft verstanden und auch gelehrt wird.


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